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Komfortzone: Exit London Bridge

Verlässt Du regelmäßig Deine Komfortzone? Du weißt schon, dieser immer warme, total bequeme Bereich des Lebens, in dem man sich fast gar nicht anzustrengen braucht. Dort fühlt man sich sicher, nur wird es dort schnell eintönig, ohne jegliche Chance, an sich selbst zu wachsen. Jeder von uns hat solch eine Komfortzone und wir brauchen sie für unser Wohlbefinden, als kleinen Rückzugsort vor dem Alltagstrubel. Aber man sollte an diesem Ort nicht allzu sesshaft werden, sondern über die eigenen Grenzen hinausgehen und sich mal ins Ungewisse stürzen. Nur so erweitert man seine persönlichen Grenzen. Seitdem ich mich immer wieder zu einem Komfortzonen-Exit überwinde, sage ich auch viel seltener: “Das klappt nicht!” oder “Das kann ich nicht.”

Um meine Komfortzone zu verlassen, bin ich in den Flieger gestiegen.

Meine Reise ging nach London. Das war für mich erstmal nichts Neues, dort war ich schon sehr, sehr oft. Und doch betrat ich Neuland denn dieses Mal war es für eine Sprachreise …

Um meine Komfortzone zu verlassen, muss ich nicht erst nach London fliegen: Ich halte immer wieder Workshops in Englisch und ja, als Zweitsprache ist mir das manchmal unangenehm. Mein gesprochenes Englisch sollte am besten druckreif sein und ich wollte mich in meinen Workshops im gleichen Sprachfluss artikulieren können, wie ich das im Deutschen tun würde. Ich möchte eben stets 100% geben, aber manchmal sind die 100%, die man zu geben imstande ist, einem nicht genug. Dann verlässt man eben die Komfortzone. 😉

Dafür habe ich mir bereits vor fünf Jahren Support von Sprachtrainer @Jeff geholt, der mich in seinem Englischunterricht stets gepusht und verbessert hat. Freue mich schon auf die nächsten Sessions mit ihm. Große Empfehlung! 🙂👍

Seit letztem Jahr hatte ich allerdings keine Anfragen mehr für englische Workshops und wir wissen ja alle, wie es ist, wenn wir Muskeln nicht trainieren – sie vergessen (oder so ähnlich). Also entschied ich mich, eine Weiterbildung für Business English zu machen. Wie elementar Weiterbildung für mich ist, habe ich in meinem Blog ja bereits ein-, zweimal erwähnt.

Ich wollte schon immer für eine Sprachreise ins Ausland, deswegen war mir das Angebot von ESL nicht fremd. Ich verglich auf deren Website unterschiedliche Programme und noch bevor irgendwelche Zweifel, Sorgen oder Gegenargumente aufgekommen wären (denn diese werden umso lauter, je mehr man sich Grenzen der Komfortzone nähert), war es schon gebucht:

Am 29.08. ging es nach London, um, nach ein bisschen Sightseeing, vom 04. bis 15.09. den Sprachkurs “Business Intensiv 30+” an der Kaplan London Bridge zu besuchen.

Was erwartete ich mir davon?

  • Auf kürzeste Zeit so intensiv wie möglich mein Business English trainieren
  • Intuitiv Englisch sprechen können, ohne allzu verkopft zu sein
  • neue Menschen und Kulturen kennenlernen (Teilnehmer:innen des Kurses kamen aus aller Welt)
  • nicht nur die emotionale, sondern auch die physische Komfortzone verlassen (sobald ich am Flughafen eincheckte, gab es kein Zurück mehr bzw. erst in über zwei Wochen)

Was soll ich sagen – all das habe ich bekommen. Jeden Tag hieß es von 12:00 bis 17:15 Uhr wieder die Schulbank zu drücken. Davor gab es noch die Möglichkeit, freiwillig Klassen zu “Conversation & Pronunciation” oder individuelle 1:1-Sessions zu besuchen, was ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Gerade Letzteres hat mir durch direktes Feedback auf meine Präsentationen sehr dabei geholfen, meine Skills für englischsprachige Workshops weiter auszubauen.

Übernachtet habe ich in einem sehr nachtaktiven Wohnheim, das heißt, die Nachtruhe wurde von den feierfreudigen Gästen nicht immer eingehalten. Da merkte ich, dass ein bisschen Komfortzone auch mal was Schönes hätte, denn mein Schlaf ist mir sehr wichtig. Als kleines Trostpflaster war das Gym super ausgestattet und meistens leer, denn wie ich anfangs schon schrieb: Wenn wir Muskeln nicht trainieren …

Aber so viel Zeit für ausgiebige Workouts gab es dann gar nicht. Vor und nach den Kursen musste ich schließlich noch für meine Kundinnen und Kunden in Deutschland arbeiten. Donnerstag war entspannender Pub-Abend mit neu gewonnenen Freundinnen und Freunden aus den Kursen – da feiert es sich in meinem Alter einfach besser als in einem Wohnheim.

Gelebte Diversität

Die Klassen waren natürlich nicht so individuell wie ein 1:1 mit Jeff. Letztendlich hat es mir aber viel gebracht. Ich habe neue Kontakte geknüpft, war gezwungen ständig Englisch zu sprechen und habe dabei viele neue Kulturen kennengelernt. Gerade mit zwei chinesischen Mitschülerinnen habe ich mich super verstanden und sie haben mir viel über ihr Leben, das Land und natürlich die unterschiedlichen Apps in China erzählt. Ich habe mir alles genau zeigen lassen. Denn WeChat “in echt” zu sehen ist einfach anders als nur über Screenshots. 😉

Ansonsten hatte ich noch einen wundervollen Austausch mit Mitschüler:innen aus Italien, Brasilien, Peru und der Türkei. Allein dafür hat es sich für mich schon gelohnt. Die Klassen waren bunt gemischt und es zeigte sich: Mehr Diversität auf allen Ebenen sorgt für eine höhere Schwarmintelligenz, frische Perspektiven, das Aufbrechen von Vorurteilen, bessere Lerneffekte und viel mehr Spaß. 

Mein Fazit: Es war einfach super! Ich bin fest entschlossen, eine solche Sprachreise zu wiederholen und kontinuierlich an meinem Englisch zu arbeiten! Wer weiß, vielleicht führt mich ja der nächste Abflug aus der Komfortzone direkt in die USA?

Und ach ja, mein Englisch hat sich natürlich sehr verbessert. 😁 In meinem LinkedIn-Netzwerk benutze ich bei englischsprachigen Posts und Nachrichten fast gar nicht mehr die Übersetzungsfunktion.